A9, Ausfahrt 60: Audi Forum und Museum Mobile: für Jungs ein Traum

Natürlich ist ein Geschlechterklischee. Aber meine Söhne lieben Autos. Sogar der Einjährige schob mit Freude Autos vor sich her, durch die ganze Wohnung. Das Audi Forum mit dem angeschlossenen Museum Mobile klang gut, als wir ganz in der Nähe waren.

Eine ganze Etage voller aktueller und vor allem historischer Polizeiautos. Noch mehr Argumente gefällig? Das war eine Sonderausstellung, aber das war ja meinem ältesten Sohn ganz egal.

Audi zeigt auf den vier Etagen Modelle aus mehr als 100 Jahren Firmengeschichte. Natürlich gab es den Firmennamen Audi nicht die ganze Zeit, aber auch das wird auf Schaubildern aufgearbeitet.

Audi-Museum ist auch nur wie Aldi

Wie das bei modernen Museen so Usus ist, gibt es eine vorgeschriebene Route durch das Museum, die aus museumspädagogischer Sicht sinnvoll ist (so wie der Pflichtpfad durch einen durchoptimierten Supermarkt). Diese ist chronologisch geordnet. Man beginnt bei den ältesten Exponaten im Haus, die aus der Frühzeit Gründungszeit des Unternehmens stammen. Das sind oft die teuersten Modelle, bei denen man schon mal das „Bitte nicht berühren“ probieren kann.

Ganz besondere Anziehungskraft entfalten bei uns dann immer die Modelle, die ein bisschen anders sind als die Autos, die da draußen in der hektischen Welt außerhalb des Museum Mobile herumfahren: etwa ein Motor mit Plexiglasteilen dort, wo sonst Grauguss steckt, bei dem man sieht, wie sich Ventile und Kolben bewegen. Oder ein der Länge nach aufgesägtes Auto, bei dem die Funktionsweise der Karosserie und das Konzept der tragenden Teile erklärt wird.

Bei all dem gibt es im Museum Mobile in Ingolstadt immer genug Platz, die Exponate von allen Seiten zu betrachten. In der Sonderausstellung Polizei waren das etwa 80 Jahre alte Polizei-Lastwagen, die besonders interessant waren: mit Faltverdeck, sozusagen ein Lkw-Cabrio.

“Razzia”: Lamborghini Gallardo und Ducati 600 Desmo Polizia Urban
“Razzia”: Lamborghini Gallardo und Ducati 600 Desmo Polizia Urban

Wie der kindliche Verstand funktioniert, ist bei solchen Exkursionen immer gut zu sehen. Alles, was von einem mentalen Muster abweicht, das das Kind bereits geformt hat, erweckt erst einmal die Neugierde. Und das sind auch die Punkte, wo bei einem Kleinkind die Warum-Fragen beginnen. Warum sahen denn etwa die Polizei-Blaulichter früher anders aus? Dann kommt man ganz schnell auf den Unterschied zwischen herkömmlichen Wolfram-Leuchtfaden-Glühbirnen, Gasentzündungslampen und LEDs. Und das kann man einfach oder beliebig komplex erklären. In einem meiner nächsten Leben werde ich sicher noch einmal Sachkunde- oder Physiklehrer. Und was ich einen ganz wichtigen Punkt finde: Ich gebe auch zu, wenn ich etwas nicht verstehe. Das betrifft so die hydraulischen Systeme im Auto. Da steige ich dann einfach aus, weil für mich ein Auto ein Ding ist, das mich (möglichst komfortabel) von A nach B bringt. Ich bin kein Schrauber, bin also kein echter Mann – in meinem alten Rollenbild.

Kinder Fahrschule im Audi museum mobile.

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